L'appel Deutschland e.V.

Der aktuelle Vorstand von L'appel Deutschland e.V.: Carla Weymann, Katharina Horn und Simon Nicolas Aschoff. Carla und Nicolas sind ebenfalls beide UW/H-Alumni.

L'appel Deutschland e.V.

L’appel Deutschland e.V. ist eine Organisation der Entwicklungszusammenarbeit, die ihre Projekte vor allem in den Bereichen Gesundheit & Bildung nach den Bedürfnissen und Notwendigkeiten jener Menschen ausrichtet, mit denen sie die Projekte in Afrika gemeinsam realisiert. Die Arbeit ist von einem hohen Maß an Professionalität, Effektivität und Leidenschaft geprägt. Grundlegende Bedingungen für ein Projekt von L‘appel sind die Langfristigkeit, Unabhängigkeit und die Notwendigkeit des Vorhabens. L’appel ist ein Non-Profit Business in der Entwicklungszusammenarbeit. Es wurde 2013 gegründet und besteht mittlerweile aus Mitarbeiter*innen in Deutschland, der Schweiz, Ruanda und Sierra Leone. L’appel ist ein bedarfsorientierter Anbieter von Entwicklungszusammenarbeit und arbeitet sowohl eigenständig als auch im Netzwerk mit anderen NGOs. Neue Projekte entstehen ausschließlich aus den Bedürfnissen und Ideen der Menschen vor Ort. L’appel tritt als Vermittler auf und sucht nach Partnern für die Umsetzung der Projekte. Ein innovatives Bildungsfinanzierungskonzept entstand ebenso systemisch aus den Bedürfnissen der Bevölkerung heraus, wie auch andere Großprojekte, z. B. der Bau einer Krankenstation oder die Klinikpatenschaften. Darüber hinaus sind die Projekte interdependent. Damit ist gemeint, dass alle Projekte einen sinnvollen Gesamtkomplex ergeben sollen. So profitieren alle Ideen voneinander und die Menschen untereinander.

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Kontakt

 

Drei Fragen an Christoph Lüdemann

Christoph Lüdemann studierte ab 2011 erst Medizin und später zusätzlich  Management an der UW/H und war von 2011-2019 Mitgründer und CEO von L'appel Deutschland e.V.  Seitdem ist er als Senior Advisor weiterhin mit der Organisation verbunden, seit 2021 für die Zurich Insurance Company als Medical Expert tätig. 2016 wurde er mit dem ersten vom Deutschen Hochschulwerk verliehenen Preis für studentisches Engagement "Student des Jahres" ausgezeichnet.

 

Wie kam es zur Gründung von L'appel?

Gemeinsam mit einem guten Freund habe ich 2011 beschlossen, etwas von meinem privilegierten Leben zurückgeben zu wollen. Wir hatten durch einen Aufenthalt in einem Dorf im Norden Ruandas erlebt, wie unglaublich widrig die Lebensumstände für Menschen in weitern Teilen der Welt sind aber auch, wie wenig es eigentlich braucht um einen positiven Beitrag in der Welt bzw. in diesem Dorf leisten zu können. Wir begannen mit sehr kleinen Projekten, die mit wenigen Euro finanzierbar waren. Dann wuchsen wir immer weiter in unseren Ansprüchen, Möglichkeiten und unserem Netzwerk und brauchten nicht zuletzt für die Aufnahme von Spenden und die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern einen organisatorischen Rahmen. Wenn man sich das so anschaut: Wir hatten im ersten Jahr einen Jahresumsatz von 850 Euro. Der Verein hat mittlerweile Projekte im Gegenwert von ca. 2 Millionen Euro umgesetzt und ist immernoch ein Hub für viele Neugründungen und Anlaufstelle für sehr spannende Persönlichkeiten.

 

Was sind heute Deine Aufgaben bei L'appel?

Vor einigen Jahren habe ich die Organisation weitergegeben an große Teile des aktuellen Vorstands. Ich selbst hatte aufgrund meines Berufsalltags nicht mehr die Möglichkeit, so viel Zeit zu investieren wie ich es gerne getan hätte. Wenn dann 3 Menschen bereit sind, sich ehrenamtlich in so beeindruckendem Maße zu engagieren, ist es nur folgerichtig dieses großartige Engagement zu für das Management der Organisation nutzbar zu machen. Heute bin ich als aktives Mitglied beratend tätig und versuche immer, die Organisation vor Fehlern zu bewahren, die z.B. ich in meiner Funktion in der Vergangenheit schon gemacht und durchlebt habe. 

 

Was bedeutet es für Dich, Sozialunternehmer zu sein?

Ich liebe es grundsätzlich zu sehen, wenn eine Idee real wird, sich dieser Idee Menschen anschließen und man gemeinsam etwas aufbaut. Auf der grünen Wiese von Null anfangen und einfach machen, konstruieren und ausprobieren. Wenn dieses Konstrukt dann im Verlauf auch noch einen positiven Impact in der Welt hat, Ungleichheit beseitigt, Menschen fördert oder ihnen gar das Überleben sichert, ist es das Non plus ultra des Unternehmertums. Ich nehme meine soziale Verantwortung in der Gesellschaft sehr ernst und frage mich immer, womit ich den größten Hebel für positive Veränderung habe. Aktuell bin ich bei einem Unternehmen beschäftigt, das diese Verantwortung auch sehr ernst nimmt und mir die Möglichkeit gibt, das "Sozialunternehmer sein" sogar im Kontext eines Konzerns auszuleben. Das ist ein ganz anderer Ansatz, bietet aber nochmal ganz neue, sehr gewaltige Hebel.